Presse

Bundesbildungsministerin: „Freiwilligendienste für alle öffnen!“

Freiwilligendienste für alle öffnen!

Axel Eppich moderiert durch das Programm

Fokus auf Bildungsgerechtigkeit beim DRK Volunta-Jahresempfang

Wiesbaden, den 18.11.2022

Das Motto "Bildung als Chance für ein gutes Leben. Was Freiwilligendienste und der gemeinnützige Schüleraustausch mit Demokratie zu tun haben" führte am 15. November 2022 rund 80 Gäste zum Jahresempfang der DRK Volunta im Wiesbadener Theater im Pariser Hof zusammen: darunter Politikerinnen und Politiker aus hessischen Städten und Kommunen, Landtagsabgeordnete, Mitglieder der Landesschülervertretung, Mitarbeitende aus den Ministerien, Vertreterinnen und Vertreter des DRK, der Volunta-Einsatzstellen und der Landesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste, Fachleute aus der Wissenschaft und Mitglieder des AJA – Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch.

Dienstpflichtdebatte fehl am Platz

Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger (FDP) hielt per Video ein Grußwort und griff die aktuelle Diskussion zum Thema Dienstpflicht auf: „Diese Debatte ist gegenüber der Selbstbestimmung und der Freiheit junger Menschen schlicht und ergreifend respektlos. Und sie war mit Blick auf den Verzicht junger Menschen in der Pandemie noch nie so fehl am Platz wie jetzt. Viel sinnvoller wäre es, die Freiwilligendienste für alle zu öffnen, die daran Interesse haben, und denen unter die Arme zu greifen, die sich den Freiwilligendienst derzeit nicht leisten können.“

Warum es aber für die Gesellschaft wichtig ist, dass alle interessierten jungen Menschen einen Freiwilligendienst absolvieren können, erklärte Volunta-Geschäftsführer Peter Battenberg: „Die Erfahrungen aus dem Freiwilligendienst unterstützen junge Menschen dabei, ihr Bewusstsein für soziale Verantwortung, Toleranz und Frieden zu schärfen. Sie tragen damit zu einer starken und widerstandsfähigen demokratischen Gesellschaft bei.“

Bildungsausgrenzung durch Armut

Die Ausgrenzung von Bildungsangeboten, so Battenberg weiter, sei hingegen fatal für unsere Demokratie. Wie sich eine solche Ausgrenzung durch Armut anfühlt, beschrieb als weiterer Gast des Abends die Poetry Slammer*in Ella Elia Anschein in sehr berührender Weise: „Armut ist, nicht zu fragen, ob man auf Skifreizeit oder Oxford-Austausch mitkann, weil Mama dann wieder an Medikamententests teilnimmt. Das gibt immerhin 50 Euro, aber fünf Mal allergischer Hautausschlag für fünf Tage Englandfahrt muss ja nicht.“

Interkulturelle Erfahrungen, wie man sie in einem Schüleraustausch macht, seien allerdings gerade in einer globalisierten Welt für junge Menschen unabdingbar, so der hessische Landesschülersprecher Mika Schatz in seinem Grußwort. Den zahlreichen anwesenden Politikerinnen und Politikern sagte er: „Bitte denken Sie immer die Verantwortung für jüngere Generationen mit, wenn Sie Entscheidungen treffen!“

Zugang zu Freiwilligendiensten verbessern

Interessante Zahlen und Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Bildungschancen und Freiwilligendiensten präsentierte Susanne Huth, Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik INBAS GmbH und Sprecherin der Arbeitsgruppe Migration, Teilhabe, Integration des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE). In ihrem Impulsvortrag stellte sie die These auf: „Studien weisen darauf hin, dass Freiwilligendienste Bildungsbenachteiligung ausgleichen können. Wenn das so ist, müssen wir erst recht dafür sorgen, dass Alle Zugang zu Freiwilligendiensten erhalten.“ Das bestätigte DRK-Landesgeschäftsführer Nils Möller als weiterer Gast auf der Bühne des Jahresempfangs: Auch er wünschte sich eine gerechtere Gestaltung des Zugangs zu Freiwilligendiensten.

Um das zu erreichen, engagiert sich Volunta in der nationalen Gremienarbeit und im Austausch mit der Politik. Peter Battenberg nannte einige Ideen: „die kostenfreie Nutzung des ÖPNV, BaföG für Freiwillige – wir nennen es FreiFöG –, Anerkennung des FSJ auf die Ausbildungszeit und ein Gesetz zum Schüleraustausch.“ Der Jahresempfang erwies sich erneut als gute Gelegenheit, politische Entscheiderinnen und Entscheider auf diese Ideen aufmerksam zu machen.

Pressemitteilung herunterladen

Rede von Peter Battenberg

Rede der Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger

Susanne Huth, Bildung als Chance für ein gutes Leben – Potenziale und Herausforderungen in den Freiwilligendiensten

 

 

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